Mönchspfeffer für Wechseljahre: Die Kraft von Mutter Natur nutzen

Mönchspfeffer Pflanze

Von Kornelia C. Rebel 

  • Hier erfährst Du, warum Mönchspfeffer in den Wechseljahren so gerne bei Hitzewallungen verwendet wird.
  • Du lernst, welche Symptome die Pflanze lindern kann.
  • Wir zeigen Dir, welche Wirkung Mönchspfeffer in der Menopause entfalten kann.

Manche Pflanze hat sich den Ruf eines Allheilmittels erworben: Mönchspfeffer zählt dazu. In den Wechseljahren soll Mönchspfeffer fast alle Symptome verbessern – fast wie eine eierlegende Wollmilchsau. Selbst in den heimischen Arztpraxen wird diese Pflanze häufig empfohlen – und das nicht erst seit gestern. Seit der Antike wissen wir, dass Mönchspfeffer heilende Wirkung entfaltet. Hier erfährst Du, was Du vom Mönchspfeffer für Wechseljahre erwarten kannst.

Mönchspfeffer: Das keusche Kraut

Mönchspfeffer, mit wissenschaftlichem Namen Vitex agnus castus, wird schon seit der Antike bei Frauenleiden eingesetzt. Der Legende nach, war die griechische Göttin Hera, die Gattin des notorisch untreuen Zeus, unter dieser Pflanze auf der Insel Samos geboren worden. Mit Zeus vereinigte sie sich einmal im Jahr unter diesem Baum. Anschließend erneuerte sie ihre Jungfräulichkeit mit einem Bad – kein Wunder, dass Zeus sein Vergnügen anderweitig suchte.

Der Mönchspfeffer, auch als Keuschbaum oder Keuschlamm bekannt, gilt heute als die Pflanze schlechthin bei Beschwerden der Wechseljahre. Er kann eine Höhe von über 5 Metern erreichen. Seine aromatischen Blätter sind gefingert mit einem bis 7 Zentimeter langen Blattstiel. Die violetten, blauen, rosa oder weißen Blüten duften fein.

Blüten und Samen von Mönchspfeffer

Die getrockneten Früchte der Pflanze ähneln vom Aussehen und vom Geschmack her Pfefferkörnern. Das hat dem Mönchspfeffer seinen Namen verliehen. Die Inhaltsstoffe der Körner haben eine ähnliche Wirkung wie der Botenstoff Dopamin.

In den Klostergärten des Mittelalters durfte der Mönchspfeffer nicht fehlen. Der leicht pfeffrige Geschmack würzte die Speisen und erleichterte Mönchen und Nonnen die Abkehr von der weltlichen Liebe – zumindest war das die damalige Ansicht. Moderne Untersuchungen zeigten, dass die Pflanze zahlreiche bioaktive Wirkstoffe enthält, unter anderem 10 Flavonoide, 5 Terpenoide und 4 phenolische Verbindungen (1).

Mönchspfeffer und Wechseljahre: Wie wirkt das Kraut bei Beschwerden?

Der Mönchspfeffer ist eine Heilpflanze, die eine Wirkung auf die Hormone ausübt. Wie genau diese Wirkung zustande kommt, ist noch nicht restlos geklärt. In der Hypophyse scheint die Pflanze Gene zu beeinflussen, unter anderem, indem sie an Opioid-Rezeptoren andockt (2-3).

Wissenschaftler vermuten, dass Mönchspfeffer die Progesteronproduktion ankurbelt (4). Das geschieht durch die Hemmung von Prolaktin. Dieses Hormon wird beim Stillen verstärkt ausgeschüttet. Aber auch Stress, eine häufige Folge von Beschwerden der Wechseljahre, kann zu erhöhten Prolaktinspiegeln führen (5).

Diese Wirkung auf Progesteron kann Symptome wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen vor allem am Beginn der Wechseljahre lindern. Wenn die Produktion von Progesteron stark abfällt, kann dies zu einer sogenannten Östrogendominanz führen (6). Viele Frauen haben die Erfahrung gemacht, dass Mönchspfeffer dabei ausgleichend wirken kann. Auch bei anderen Beschwerden der Wechseljahre kann der Mönchspfeffer helfen, etwa bei Angstzuständen und Schwindel (7).

Hilft Mönchspfeffer auch bei der häufigen Gewichtszunahme in den Wechseljahren? Die Antwort auf diese Frage lautet Jein. Die Heilpflanze hilft, durch besseres Gleichgewicht im Hormonhaushalt Wassereinlagerungen im Gewebe vorzubeugen. Das bedeutet nicht, dass die Pflanze die Fettverbrennung ankurbelt.

Blüten von Mönchspfeffer
Mönchspfeffer Nebenwirkungen: Was musst Du wissen?

Im Allgemeinen wird Mönchspfeffer gut vertragen. Wie jede andere Heilpflanze kann der Mönchspfeffer aber auch unerwünschte Nebenwirkungen auslösen. Diese sind jedoch meist mild und relativ ungefährlich (8).

  • Zu den häufigen Nebenwirkungen zählen:
  • Übelkeit
  • Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Störungen
  • Akne
  • Jucken
  • Ausschlag

Wenn Du auf bestimmte Medikamente angewiesen bist, solltest Du vor der Einnahme von Mönchspfeffer auf jeden Fall Deinen Arzt fragen. Neuroleptika oder eine Störung der Hypophyse sind Gegenanzeigen für diese Heilpflanze. Eine Hormonersatztherapie kann der Mönchspfeffer ebenfalls durcheinander bringen.

Interessanterweise gehört der Verlust der Libido nicht zu den unerwünschten Wirkungen der Pflanze. Tatsächlich hat sich gezeigt, dass der Mönchspfeffer sich positiv auf die körperliche Liebe auswirkt – ganz im Gegenteil. Vitex agnus castus kann das Liebesleben durchaus verbessern (9).

Dosierung und Einnahme von Mönchspfeffer

Die typische Dosierung von Mönchspfeffer beträgt zwischen 20 und 40 mg am Tag (10). Wie bei den meisten Heilpflanzen, so solltest Du auch den Mönchspfeffer mindestens 2 Monate lang einnehmen. Am einfachsten nimmst Du den Mönchspfeffer als Kapsel oder als Tablette ein. Am besten nimmst Du Mönchspfeffer am Morgen ein, weil er dann am besten auf die Hypophyse wirkt.

Es gibt auch Tee mit Mönchspfeffer zu kaufen. Allerdings sind manche Pflanzenwirkstoffe nicht wasserlöslich. Deshalb ist es fraglich, ob Du mit dem Tee eine nennenswerte Linderung Deiner Symptome erzielen kannst.

Ein gutes Nahrungsergänzungsmittel erkennst Du übrigens daran, dass es keine überflüssigen Inhaltsstoffe enthält. Rieselhilfen, Trennsubstanzen und Farbstoffe erleichtern die industrielle Produktion. Hochwertige Produkte verzichten auf diese oft fragwürdigen Substanzen.

Fazit: Mönchspfeffer für Wechseljahre: Probieren geht über Studieren

Wenn Du unter Beschwerden der Wechseljahre leidest, ist Mönchspfeffer auf jeden Fall einen Versuch Wert. Allerdings solltest Du bedenken, dass jeder Stoffwechsel ein bisschen anders funktioniert. Deshalb wirken Heilpflanzen bei manchen Frauen besser als bei anderen. Bevor Du zu künstlichen Hormonen greifst, ist ein Test mit Mönchspfeffer auf jeden Fall ratsam. Allerdings solltest Du die Pflanze 2 Monate lang einnehmen, um den Effekt beurteilen zu können.

Quellenverzeichnis
  1. Chen SN, Friesen JB, Webster D, Nikolic D, van Breemen RB, Wang ZJ, Fong HH, Farnsworth NR, Pauli GF. Phytoconstituents from Vitex agnus-castus fruits. Fitoterapia. 2011 Jun;82(4):528-33. doi: 10.1016/j.fitote.2010.12.003. Epub 2010 Dec 13. PMID: 21163339; PMCID: PMC3081944. (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3081944/)
  2. Feyzollahi Z, Mohseni Kouchesfehani H, Jalali H, Eslimi-Esfahani D, Sheikh Hosseini A. Effect of Vitex agnus-castus ethanolic extract on hypothalamic KISS-1 gene expression in a rat model of polycystic ovary syndrome. Avicenna J Phytomed. 2021 May-Jun;11(3):292-301. PMID: 34046325; PMCID: PMC8140208. (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34046325/)
  3. Meier B, Berger D, Hoberg E, Sticher O, Schaffner W. Pharmacological activities of Vitex agnus-castus extracts in vitro. Phytomedicine. 2000 Oct;7(5):373-81. doi: 10.1016/S0944-7113(00)80058-6. PMID: 11081988. (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11081988/)
  4. van Die MD, Burger HG, Teede HJ, Bone KM. Vitex agnus-castus extracts for female reproductive disorders: a systematic review of clinical trials. Planta Med. 2013 May;79(7):562-75. doi: 10.1055/s-0032-1327831. Epub 2012 Nov 7. PMID: 23136064. (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23136064/)
  5. Levine S, Muneyyirci-Delale O. Stress-Induced Hyperprolactinemia: Pathophysiology and Clinical Approach. Obstet Gynecol Int. 2018 Dec 3;2018:9253083. doi: 10.1155/2018/9253083. PMID: 30627169; PMCID: PMC6304861. (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6304861/)
  6. Patel S, Homaei A, Raju AB, Meher BR. Estrogen: The necessary evil for human health, and ways to tame it. Biomed Pharmacother. 2018 Jun;102:403-411. doi: 10.1016/j.biopha.2018.03.078. Epub 2018 Mar 22. PMID: 29573619. (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29573619/)
  7. Naseri R, Farnia V, Yazdchi K, Alikhani M, Basanj B, Salemi S. Comparison of Vitex agnus-castus Extracts with Placebo in Reducing Menopausal Symptoms: A Randomized Double-Blind Study. Korean J Fam Med. 2019 Nov;40(6):362-367. doi: 10.4082/kjfm.18.0067. Epub 2019 May 9. PMID: 31067851; PMCID: PMC6887765. (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31067851/)
  8. Daniele C, Thompson Coon J, Pittler MH, Ernst E. Vitex agnus castus: a systematic review of adverse events. Drug Saf. 2005;28(4):319-32. doi: 10.2165/00002018-200528040-00004. PMID: 15783241. (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15783241/)
  9. Heirati SFD, Ozgoli G, KabodMehri R, Mojab F, Sahranavard S, Nasiri M. The 4-month effect of Vitex agnus-castus plant on sexual function of women of reproductive age: A clinical trial. J Educ Health Promot. 2021 Aug 31;10:294. doi: 10.4103/jehp.jehp_63_21. PMID: 34667794; PMCID: PMC8459874. (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8459874/)
  10. Ooi SL, Watts S, McClean R, Pak SC. Vitex Agnus-Castus for the Treatment of Cyclic Mastalgia: A Systematic Review and Meta-Analysis. J Womens Health (Larchmt). 2020 Feb;29(2):262-278. doi: 10.1089/jwh.2019.7770. Epub 2019 Aug 29. PMID: 31464546. (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31464546/)

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